Multimodale Analgesie

Multimodal Analgesia Pain Management
Die moderne Medizin ist hocheffizient und patientenorientiert zugleich und erfordert individualisierte klinische Ansätze für das perioperative Schmerzmanagement. Die Abwägung der individuellen Vorteile und Risiken pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Optionen zur Schmerzkontrolle ist der erste Schritt zur multimodalen Analgesie.
Was ist multimodale Analgesie und warum ist sie wichtig?
Die multimodale Analgesie kombiniert verschiedene Methoden der Schmerztherapie während des gesamten Behandlungsverlaufs und ermöglicht es den Ärzten, Nebenwirkungen zu reduzieren. Eine optimale Strategie senkt das Schmerzniveau auf ein für den Patienten individuell akzeptables Maß und verbessert gleichzeitig die Funktionalität und ermöglicht die Mobilisierung.1
Die folgenden Faktoren spielen bei der multimodalen Analgesie im Allgemeinen eine Rolle:
Pharmakologisch:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs)
- Acetaminophen/Paracetamol
- Opioide
- Regionalanästhesie/Nervenblockaden
- Analgetische Hilfsmittel und chirurgische Infiltrationstherapie
Nicht-pharmakologisch:
- Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
- Kryotherapie und RF-Therapie
- Kognitive Strategien wie Psychotherapie, Biofeedback und Stressabbau
- Akupunktur
- Perkutane Neuromodulation
- Verbesserung des Lebensstils
- Physiotherapie
Mit den jüngsten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Medizintechnik wird diese Liste immer länger und ermöglicht individuelle Therapiekonzepte, die auf den jeweiligen klinischen Zustand des Patienten zugeschnitten sind.
Was ist die Herausforderung bei der multimodalen Analgesie?
Um die multimodale Analgesie zu verstehen, ist es wichtig, den Schmerz zu verstehen. Aus evolutionärer Sicht ist der Schmerz eine wichtige neurobiologische Funktion unseres Körpers. Normalerweise dient er als Frühwarnsystem, um Schäden zu erkennen oder zu minimieren (nozizeptiver Schmerz) oder um den physischen Kontakt mit geschädigtem Gewebe zu verhindern (entzündlicher Schmerz). Schmerzen können aber auch die Folge einer Fehlfunktion des Nervensystems sein - salopp gesagt, ein Fehlalarm unseres Nervensystems (pathologischer Schmerz).2
Nicht alle Arten von Schmerzen müssen gleich behandelt werden, und nicht alle Arten von Schmerzen werden von den Patienten mit der gleichen Intensität empfunden. Dies bedeutet, dass die perfekte Schmerzbehandlung nicht immer die vollständige Beseitigung von Schmerzen bedeutet. Schmerz kann uns vor schädlichen Bewegungen oder körperlicher Überlastung schützen - im klinischen Umfeld kann dies zu längeren Krankenhausaufenthalten und einem höheren Risiko von Komplikationen bei den Patienten führen.
Die Balance zwischen den Elementen der multimodalen Analgesie zu finden, um das patientenspezifische Optimum an Schmerzreduktion zu erreichen, ist vielleicht die größte Herausforderung in der modernen Schmerztherapie.
Studien:
1 G. P. Joshi (2023). Rational Multimodal Analgesia for Perioperative Pain Management. Current Pain and Headache Reports, 27: 227–237.
2 C. J. Woolf (2010). What is this thing called pain? The Journal of Clinical Investigation, 20 (11).
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